Zu seiner ersten Jahreshauptversammlung als Ortsbrandmeister konnte Tilman Behrens am 03.02.2023 im Rathaussaal neben Mitgliedern der Einsatz- und Altersabteilung als Gäste Brigitte Neuner-Krämer (stellv. Bürgermeisterin), Bettina Preißner (1. Stadträtin) sowie den stellv. Stadtbrandmeister Michael Dirschauer begrüßen.
Jahresberichte
Behrens berichtete in seinem Jahresrückblick von 182 Einsätzen, die die 73 Mitglieder der Einsatzabteilung im Jahr 2022 absolvierten. Das im Vergleich zu den Vorjahren erneut gestiegene Einsatzvolumen gliedert sich in 36 Brandeinsätze, 112 Technische Hilfeleistungen sowie 34 Sonstige. Erfreulicherweise ging die Anzahl der Fehlalarme im Vergleich zum Vorjahr zurück. Besonders zu erwähnen waren die über 30 Sturmeinsätze, die innerhalb von nur zwei Tagen bei den Stürmen Ylenia und Zeynep aufliefen, sowie im weiteren Verlauf des Jahres mehrere Pkw Brände, Wohnungsbrände (unter anderem mit Personenrettung) sowie drei schwere Verkehrsunfälle, bei denen hydraulisches Rettungsgerät eingesetzt werden musste. Insbesondere bei Letzteren zeigte sich, so Behrens, der gute Ausbildungsstand der Ortsfeuerwehr. Es zeige aber auch, dass die Ausstattung mit bestem Material eine zwingende Notwendigkeit ist, die im Beschaffungsprozess keinerlei Diskussion bedürfe – „nur so kann die Feuerwehr Leben retten“, mahnte der Ortsbrandmeister. Umfassende Einsätze waren zudem ein Gasaustritt im Bereich Am Hochzeitswald sowie ein Massenanfall von Verletzten bei der Freisetzung von Pfefferspray in einem Schnellrestaurant. In der Reihe der besonderen Einsätze findet sich ein Kleinkind, das mit einem Kopf in einer Stuhllehne eingeklemmt war und von der Ortsfeuerwehr befreit wurde. Mehrfach wurden die Osterholz-Scharmbecker zur Unterstützung von Nachbarwehren alarmiert, allein die Drehleiter fuhr 18 solcher Einsätze.
Der Dienstbetrieb blieb im Jahr 2022 durch Corona weitestgehend unberührt. So konnten 52 Dienste durchgeführt werden, davon sieben intensive Einsatzübungen. Zu den besonders erwähnenswerten Übungen gehörten eine scharfe Alarmübung in der Bördestraße (hier hatte das DRK dankenswerterweise wenige Tage vor dem Abriss des Gebäudes die alte Rettungswache zur Verfügung gestellt) und eine umfangreiche Verkehrsunfallübung gemeinsam mit dem Rettungsdienst. Darüber hinaus wurde eine Einsatzübung im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit durch das Filmteam eines Fernsehsenders begleitet. Die zahlreichen Arbeitsdienste und Instandhaltungsarbeiten an Fahrzeugen und am Feuerwehrhaus wurden bisher nicht statistisch erfasst. Dies wird sich ab 2023 ändern, kündigte der Ortsbrandmeister an. Im Juni 2022 fanden zudem Wettkämpfe in Hülseberg statt, bei denen die Ortsfeuerwehr Osterholz-Scharmbeck den zweiten Platz belegte.
Zum Abschluss seines Berichtes dankte Behrens allen Aktiven für Ihr Engagement: „Ich bin sehr stolz, dass wir eine so große, gut aufgestellte Feuerwehr sind. Wir sind zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Bevölkerung einsatzbereit“. Ebenfalls mit Dank bedacht wurden die Diensthabenden für die Gestaltung der anspruchsvollen Dienste. Zum Ende legte der Ortsbrandmeister den Fokus auf drei Gruppen, die nicht immer im Rampenlicht stehen, aber ein unverzichtbarer Teil der Feuerwehr sind: „In der Jugend- und Kinderfeuerwehr wird großartige Arbeit geleistet – sie sind die Zukunft der Feuerwehr. Und die Altersabteilung unterstützt uns zahlreich und wann immer es geht – und das mit einer ganz besonderen Kameradschaft.“
Jugendfeuerwehrwart Torsten Diegner berichtet von 43 Diensten, die die 19 Mitglieder der Jugendfeuerwehr 2022 absolvierten. Insbesondere die Vorbereitung auf die verschiedenen Wettbewerbe stand auf dem Dienstplan. Höhepunkte des Jahres waren der gemeinsame Besuch der Feuerwehrmesse INTERSCHUTZ in Hannover sowie das Kreiszeltlager in Hüttenbusch.
Wilfried Teetz berichtete über die Aktivitäten der Altersabteilung. Glücklicherweise konnten auch hier wieder die meisten geplanten Aktivitäten durchgeführt werden. Gemeinsame Ausflüge, aber auch die Unterstützung bei offiziellen Gedenkveranstaltungen oder der PUBLICA sowie bei der Durchführung der Wahlen in der letzten Jahreshauptversammlung, standen auf dem Programm.
Beförderungen, Wahlen, Ehrungen, Neuaufnahmen
An diesem Abend befördert wurden: Rene Heckert, Erich Steer (Feuerwehrmann), Olaf Dupick, Sandro Schanowski (Oberfeuerwehrmann), Carsten Bredemeyer, Tim Sobottka (Löschmeister) sowie Tilman Behrens (Hauptbrandmeister).
Neu gewählt bzw. in ihren Funktionen bestätigt wurden: Marius Blume (Funkwart), Torsten Diegner (Kassenwart), Tim Elksnat (stellv. Funkwart), Nico Fröhlich (stellv. Schriftführer), Lars Howald (Atemschutzgerätewart), Jakob Mackenberg (Kassenprüfer), Mirco Ruthemeier (Gruppenführer), Markus Schilling (Schriftführer)
Für die diversen anstehenden Ehrungen von Aktiven und Mitgliedern der Altersabteilung wird es eine gesonderte Ehrenveranstaltung am 17. März geben.
Neu in die Einsatzabteilung aufgenommen wurden Lasse Grashoff und Andreas Brennecke.
Grußworte
Michael Dirschauer, der im Laufe des Abends auch noch bei der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Pennigbüttel erwartet wurde, richtete einige kurze Worte an die Teilnehmer und bedankte sich herzlich für die vielen investierten Stunden und das Engagement.
„Wir sind mächtig stolz auf unsere schlagkräftige und starke Feuerwehr“, sagte Brigitte Neuner-Krämer gleich zu Beginn Ihres Grußwortes, „diese in Osterholz-Scharmbeck zu haben, ist ein unschätzbares Geschenk“. Die stellv. Bürgermeisterin legte den Fokus auf das vielfältige und umfangreiche Einsatzspektrum, das die Feuerwehr zu bewältigen habe. Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen ist gerade im Moment in unserer Gesellschaft alles andere als selbstverständlich. Sie bedankte sich im Namen der Bürger der Stadt für die investierte Zeit und die Bereitschaft, eigene Risiken zur Gefahrenabwehr der Allgemeinheit in Kauf zu nehmen. „Ohne Begeisterung geht das nicht“, so Neuner Krämer, und dankte auch insbesondere den Familien der Feuerwehrleute für die Unterstützung. Die Stadt sieht die stellv. Bürgermeisterin in der Pflicht, für eine gute und angemessene Ausstattung zu sorgen und erwähnte dabei auch das inzwischen für Gerät und Personal zu kleine Feuerwehrhaus in der Heimstraße. „Viel ist notwendig, um die Funktionstüchtigkeit und Sicherheit der Feuerwehr zu gewährleisten“. Brigitte Neuner-Krämer berichtete auch davon, dass immer wieder Bürger davon ausgehen, Osterholz-Scharmbeck würde über eine Berufsfeuerwehr verfügen: „Bei dieser Professionalität, Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft, die Sie hier an den Tag legen, entsteht immer wieder dieser Eindruck“. Mit einem besonderen Lob für die Arbeit der Kinder- und Jugendfeuerwehr endete ihr Grußwort.
Bettina Preißner, schloss sich im Namen der Verwaltung mit Ihrem Dank an. Die Erste Stadträtin betonte die Belastungen für die Einsatzkräfte die zum einen durch das hohe Einsatzvolumen, zum anderen aber auch durch die Eindrücke entstehen, die z.B. bei Verkehrsunfällen nicht vermeidbar sind.
Zum Abschluss war es Tilman Behrens wichtig, einen besonderen Dank an seinen Vorgänger Olav Heese zu richten. Er lobte die durchgehend gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und erwähnte eine Reihe von Projekten, die unter seinem Vorgänger erfolgreich zum Abschluss gebracht worden sind. Mit Hinweis an die anwesenden Vertreter der Stadtverwaltung auf die Projekte, bei denen dies leider noch nicht gemeinsam mit der Verwaltung erreicht werden konnte, endete die Versammlung.
