Ortsbrandmeister Tilman Behrens begrüßte am Freitag, den 02.02.2024 im Rathaussaal neben Mitgliedern der Einsatz- und Altersabteilung als Gäste Bürgermeister Torsten Rohde sowie den stellv. Stadtbrandmeister Michael Dirschauer. Behrens berichtete in seinem Jahresrückblick von 214 Einsätzen, die die 74 Mitglieder der Einsatzabteilung im Jahr 2023 absolvierten. Das, im Vergleich zum Vorjahr, um knapp 20% erneut gestiegene Einsatzvolumen gliedert sich in 40 Brandeinsätze, 134 Technische Hilfeleistungen sowie 40 sonstige Einsätze. Leider ist die Anzahl der Fehlalarme im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen.
Einsätze:
Im Einsatzaufkommen 2023 besonders zu erwähnen war der arbeitsreiche Start ins neue Jahr mit einer Reihe von Einsätzen in der Silvesternacht. Bereits kurz danach war die Ortfeuerwehr bei einem schweren Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person gefordert – ein Einsatzszenario, das die Einsatzkräfte im laufenden Jahr leider noch mehrfach erwartete, darunter mit auch teilweise sehr belastenden Situationen. Größere Brandeinsätze waren neben dem Scheunenbrand in Ohlenstedt, ein Gebäudebrand in der Karlstraße, ein Garagenbrand Hinter dem Steenesch sowie ein Brand mehrerer Pkw bei einem Autohaus in der Ritterhuder Straße. Mehrere größere Sturmlagen und Starkregen sorgten über das Jahr für eine Reihe von witterungsbedingten Einsätzen. Auch im Bereich Gefahrstoff waren die Einsatzkräfte gefordert, unter anderem bei Gasaustritten an einer Baustelle in Pennigbüttel oder einem Verbrauchermarkt in Buschhausen. Größte mediale Aufmerksamkeit erregte die Rettung eines Reihers, der sich in 10m Höhe in einem Baum verfangen hatte. Dieser Drehleitereinsatz fand sich in der bundesweiten Berichterstattung wieder.
78 Mal rückte im Berichtsjahr die Drehleiter zu Einsätzen aus, dazu auch diverse Male in Nachbargemeinden, wie z.B. zu Gebäudebränden in Hagen, Beverstedt oder Ritterhude.
Dienstbetrieb:
Der Dienstbetrieb verlief 2023 ohne außergewöhnliche Ereignisse. Es wurden 49 Übungsdienste, fünf Einsatzübungen und zwei Unterweisungen durchgeführt. Neu etabliert wurde eine Führungsausbildung, in der speziell Einheitsführer und potentielle Einsatzleiter intensiv weiter qualifiziert werden.
Das Gesamtengagement der Aktiven spiegelte sich deutlich in der absolvierten Stundenanzahl wider: 4.028 Stunden für Einsätze, 1.233 für Lehrgänge, sowie 2.058 Stunden für Ausbildungsdienste ergeben insgesamt eine beeindruckende Zahl von 7.319 geleistete Stunden durch die Einsatzabteilung; umgerechnet über vier Jahre Arbeitszeit. „Das machen wir im Team in einem Jahr ehrenamtlich neben unserer normalen Beschäftigung“, so Behrens.
In dem Kontext verwies der Ortsbrandmeister auf die vielen Arbeiten und Dienste, die auch sonst noch anfallen, um die Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten. Längst nicht alle davon werden quantitativ erfasst. Die bisher bei den Gerätewarten erfassten Stunden summieren sich auf 400 in 2023, das entspricht einer 0,25 Vollzeitstelle. In diesem Zusammenhang erinnerte Behrens in Richtung Stadt erneut an die seit Jahren bestehende Forderung nach einem hauptamtlichen Gerätewart im Stadtgebiet.
In diesem Zusammenhang gab es noch einen besonderen Dank an alle Kameradinnen und Kameraden für Ihr Engagement, das jederzeit die Sicherheit der Stadt sicherstellt. „Leider ist es heutzutage nicht mehr selbstverständlich, anderen Menschen uneigennützig zu helfen. Ihr seid immer da, wenn man euch braucht und macht das alles zum Nulltarif“, dankte der Ortsbrandmeister.
Nach einem Abschließenden Dank an das Ortskommando, seinen Vorgänger Olav Heese, den Verantwortlichen der Jugend- und Kinderfeuerwehr sowie der Altersabteilung richtete Tilman Behrens noch Worte in Richtung Verwaltung. Hier adressierte er einige bestehende Punkte, die es noch zu klären gilt. „Ich bin stolz darauf, dass wir bescheiden sind, was unsere Forderungen angeht. Ich möchte dennoch darauf hinweisen, dass die Ortsfeuerwehr in den nächsten Jahren einen nicht ganz unerheblichen Bedarf wird anmelden müssen.“ warnte er vor, nicht ohne abschließend die aktuell gute und wertschätzende Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt der Stadt zu loben.
Jugendfeuerwehr
Der stellv. Jugendfeuerwehrwart Niklas Schilling berichtet von 61 Veranstaltungen (52 Dienste und 9 Sonderaktivitäten), die die 21 Mitglieder der Jugendfeuerwehr 2023 absolvierten. Höhepunkte des Jahres waren das Übernachtungswochende JUCREST, das Bezirkszeltlager, der Kreisfeuerwehrtag, der Stadtpokal und die Abnahme der Jugendflamme sowie natürlich der Besuch im HeidePark Soltau.
Kinderfeuerwehr
In Ihrem Rückblick berichtete die Kinderfeuerwehrwartin Yvonne Dommaschke von einer Reihe von Aktivitäten, die die 14 Kinder gemeinsam erlebten. Die verschiedenen Dienste reichen von gemeinsamem Basteln, Brandschutzerziehung sowie einem Besuch vom Deutschen Roten Kreuz. Um möglichst vielen Kindern die Teilnahme zu ermöglichen, findet der Dienst seit dem Sommer wöchentlich in zwei Gruppen statt.
Altersabteilung
Tilman Behrens hatte in seiner Eröffnung bereits die Kameradschaft der Altersabteilung gelobt und Wilfried Teetz konnte dies in seinem Bericht über die Aktivitäten nur bestätigen. Eine Vielzahl von gemeinsamen Terminen und Ausflügen, aber auch die Unterstützung bei offiziellen Veranstaltungen sowie bei der Durchführung der Wahlen in der letzten Jahreshauptversammlung, standen auf dem Programm.
Neuaufnahmen, Ehrungen, Beförderungen, Wahlen
Neu in die Einsatzabteilung aufgenommen wurde Daniel Hartmann.
Bürgermeister Torsten Rohde würdigte die 40-jährige Mitgliedschaft von Andreas Mehrtens in der Feuerwehr (die offizielle Ehrung führt zu einem späteren Zeitpunkt der Landrat durch).
Befördert wurden: Leon Becker, Andy Brennecke, Majanka Recht, Sebastian Röhrs (Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau), Hendrik Schumacher (Oberfeuerwehrmann), Niklas Schilling (Hauptfeuerwehrmann), Markus Wendelken (Erster Hauptfeuerwehrmann), Mirco Ruthemeier (Oberlöschmeister) sowie Lars Howald und Cüneyt Yumusak (Hauptlöschmeister).
Neu gewählt bzw. in ihren Funktionen bestätigt wurden: Sascha Gerkens (Gruppenführer) Tim Elksnat (Sicherheitsbeauftragter), Niklas Schilling (Atemschutzgerätewart), Tobias Schmidt (Kassenprüfer), sowie Sebastian Röhrs (stellv. Jugendfeuerwehrwart)
Grußworte
Bürgermeister Rohde nahm in seinen Dankesworten Bezug auf das hohe Einsatzvolumen: „die sehr große Mischung an verschiedenen Einsätzen zeigt, dass diese Schwerpunktfeuerwehr eindeutig gut und professionell aufgestellt ist“. Der Bürgermeister nahm die verschiedenen an die Verwaltung adressierten Punkte auf und warb für eine offene und direkte Kommunikation zwischen Feuerwehr und Verwaltung. Mit Blick in die Zukunft gerichtet machte er klar, dass es noch einiges auch an Baumaßnahmen abzuarbeiten gilt. Grundsätzlich besteht nach wie vor der Anspruch von Politik und Verwaltung, alle Feuerwehren im Stadtgebiet insgesamt gut auszustatten.
Der stellvertretende Stadtbrandmeister lenkte den Blick auf die zuvor genannten Einsatzstunden. „Es ist für mich immer wieder beeindruckend, euer Einsatzvolumen in dieser Schwerpunktfeuerwehr zu sehen. Und dann ist es nicht selbstverständlich, zusätzlich in einer besonderen Lage in Lilienthal zwischen den Feiertagen zu unterstützen.“ Neben einem besonderen Dank an die Verantwortlichen von Kinder- und Jugendfeuerwehr richtete Dirschauer noch den Wunsch in Richtung der Verwaltung, an einer alternativen Lösung bei den Alarmierungen zu Ölspuren mitzuwirken. Außerdem unterstrich auch er die Bedeutung eines hauptamtlichen Gerätewartes.