Erfolgreiche Mitgliedergewinnung

Neun der elf Neuzugänge in Freißenbüttel, gemeinsam mit dem Stellv. Ortsbrandmeister Martin Kock (r.)

Nachwuchs ist ein Dauerthema – auch und gerade für die Freiwillige Feuerwehr. In Freißenbüttel war die Zahl der aktiven Mitglieder in den letzten Jahren auf nur noch 20 gesunken. Grund genug für Ortsbrandmeister Friedhelm Hamann und seine Mannschaft, sich des Themas aktiv anzunehmen – mit durchschlagendem Erfolg: zum Ende des Jahres konnte die Ortsfeuerwehr Freißenbüttel elf neue Mitglieder willkommen heißen.  „Letztendlich war es ein Bündel von Maßnahmen, die gezündet haben“, sagt Hamanns Stellvertreter Martin Kock, der in seiner Doppelrolle als Ortsvorsteher nicht unwesentlich zum Erfolg der Aktion beigetragen hat. „Am wichtigsten ist immer der persönliche Kontakt“. Das bestätigen die angehenden Feuerwehrleute sofort: „Der Gedanke, aktiv anderen zu helfen, ist für mich Motivation“, sagt die 21jährige Aileen Kock, „und die persönliche Ansprache hat mich dann überzeugt mitzumachen“.

Aber nicht nur Werbeflyer wurden persönlich von Tür zu Tür verteilt – die Feuerwehrleute gingen durchaus auch innovative Wege: In einer lokalen „Dorf-WhatsApp-Gruppe“ (einer Informationsplattform für die Anwohner in Freißenbüttel) wurde mit kleinen, kurzen Videos das Thema Feuerwehr und die lokalen Feuerwehrleute immer wieder vorgestellt. „Das kam richtig gut an“, sagt Frank Roskosch, der die Feuerwehr-interne Arbeitsgruppe zum Thema Mitgliedergewinnung ins Leben gerufen hat. Das findet auch Annika Löffler – die kaufmännische Sachbearbeiterin war durch das Video neugierig geworden und hatte sich dann bei einem Probedienst (ein sogenannter „Schnuppertag“) final überzeugen lassen, der Feuerwehr beizutreten. Für Tobis-John Jänchen ist der Eintritt in die Feuerwehr ein Kompliment an seinen Wohnort: „Feuerwehr ist für mich der Inbegriff von Kameradschaft, Zusammenhalt und Integration hier im Dorf“, erklärt der 40jährige seine Motivation für den Schritt.

Das die Aktionen eine breite Schicht angesprochen hat, sieht man an der bunten Mischung der Neuzugänge: die drei Frauen und acht Männer sind zwischen 16 und 44 Jahre alt; Neben einer Auszubildenen und einem Schüler sind vom Schiffsmechaniker, Elektriker und Dachdecker-Meister über Maschineneinrichter und Wagenmeister der Bahn bis zum Accountmanager dabei. Sie alle verbindet die Lust auf das neue Thema. Mit Sven Ehlbeck und Sven Puckhaber sind auch zwei erfahrene Feuerwehrleute unter den „Neuen“. Ehlbeck war bereits an seinem früheren Heimatort in der Feuerwehr, Sven Puckhaber ist ein Ehemaliger aus Freißenbüttel.

Für die Freißenbüttler Ortsfeuerwehr bedeuten die Neuzugänge nicht nur mehr Personal, sondern auch eine kleine Herausforderung: „wir werden jetzt alles daransetzen, die neuen Kameradinnen und Kameraden schnell und gut in das Thema Feuerwehr einzuarbeiten“, sagt Friedhelm Hamann. Viel Grundausbildung wird in den nächsten Monaten auf dem Dienstplan stehen – und auch die ersten Lehrgänge an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Pennigbüttel sind für die Neuen schon beantragt.