Am 21. Juli wurde die Ortsfeuerwehr Osterholz-Scharmbeck mit dem Stichwort „Unklare Rauchentwicklung“ in die Bördestraße alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge drang dichter Rauch aus dem Gebäude der ehemaligen Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes. Zu diesem Zeitpunkt konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich noch Personen im Gebäude befanden. Während die ersten Trupps zur Menschenrettung in das Gebäude vorgingen, wurde draußen die Drehleiter in Stellung gebracht und die weitere Wasserversorgung aufbaut. Nach und nach trafen weitere Fahrzeuge an der Einsatzstelle ein. Aufgrund des abzusehenden Bedarfs an Atemschutzgeräteträgern wurde die Ortsfeuerwehr Pennigbüttel ebenfalls zur Einsatzstelle alarmiert.
Erst, als ein Trupp auf dem Flachdach der Fahrzeughalle eine Übungspuppe (Dummy) fand, wurde klar, dass es sich hier um eine Einsatzübung handelte. Aus einem nahen gelegenen Gebäude hatten bis dahin Ortsbrandmeister Olav Heese und sein stellv. Tilmann Behrens das Einsatzgeschehen verfolgt. „Sogenannte scharfe Einsatzübungen, d.h. das allen Beteiligten unbekannt ist, ob es sich um einen echten Einsatz handelt oder nicht, werden von uns nur sehr selten durchgeführt“, so Tilman Behrens, der die Übung mit ausgearbeitet hatte. „Dennoch ist es unabdingbar, dass wir die Widrigkeiten eines echten Einsatzes wie z.B. Personalstärke oder Kräftezusammensetzung auch in einem Übungsszenario abbilden“.
Konsequenterweise wurde die Einsatzlage auch nach dem „Enttarnen“ als Übung durch die eingesetzten Kräfte ohne Einschränkung abgearbeitet. Atemschutztrupps aus Pennigbüttel lösten die zuerst eingesetzten Trupps aus Osterholz-Scharmbeck im Gebäude ab und die Personensuche wurde weiter durchgeführt, bis alle Übungsdummies gefunden waren. Zur Brandbekämpfung wurde von außen die Dachhaut geöffnet bzw. das Flachdach aufgesägt. Dass dies realistisch geübt werden konnte, verdankten die Einsatzkräfte dem Umstand, dass für das Gebäude bereits einige Tage später der Abriss terminiert war. „Wir sind dem DRK sehr dankbar, das sie uns diese Gelegenheit gegeben haben“, so Olav Heese „dass wir im Rahmen einer Übung keine Rücksicht auf ein Gebäude nehmen müssen, sondern unter Realbedingungen vorgehen können, ist extrem selten und eine wertvolle Übungserfahrung“.
Rund eine Stunde nach der Alarmierung wurde die Übung für beendet erklärt – auch um die Einschränkungen für Anwohner und Straßenverkehr in Grenzen zu halten. Im Feuerwehrhaus in der Heimstrasse erfolgte dann für alle Beteiligten eine ausführliche Nachbesprechung.
Ein besonderer Dank geht an das DRK Osterholz für das zur Verfügung stellen des Übungsobjektes, sowie an Carsten Belz für Erstellung und Überlassen der Fotos.