In der Freiwilligen Feuerwehr Osterholz-Scharmbeck gibt es aufgrund der Gefahrenlage im Stadtgebiet, Komponenten für Gefahrgutunfälle die von den Ortsfeuerwehren Osterholz-Scharmbeck und Pennigbüttel zusammen in den Einsatz gebracht werden. Grundsätzlich besteht diese Gruppe aus den regulären Fahrzeugen und Mannschaften der beiden Ortsfeuerwehren. Darüber hinaus sind einige Kameraden speziell ausgebildet und es sind Spezialgerätschaften, wie zum Beispiel Gefahrstoffpumpen, Überfässer, Dichtmaterialien und chemiebeständige Schutzanzüge, auf den Fahrzeugen verlastet.
Am Donnerstagabend, den 18. Juli 2019, stand die zweite Gefahrgut-Einsatzübung des Jahres an. Auf dem Gelände des örtlichen Entsorgers in Pennigbüttel, bot sich die Möglichkeit einen realistischen Gefahrgutunfall zu simulieren.
Angenommen wurde die illegale Entsorgung eines unbekannten Stoffes. Dieser hatte sich beim Entleeren in die Grube entzündet, wodurch ein Großteil des Müllbunkers in Brand geriet. Beim anschließenden Versuch, den Container mit dem austretenden Stoff aus der Halle zu fahren, kippte dieser vom Fahrzeug und begrub einen Mitarbeiter unter sich. Zusätzlich wurden zwei weitere Mitarbeiter in der Halle vermisst, daher galt es zunächst die Menschenrettung unter persönlicher Schutzausrüstung und Atemschutzgerät durchzuführen.
Die beiden Vermissten aus dem Müllbunker konnten ohne größere Mühe gerettet werden. Die unter dem Container eingeklemmte Person musste mittels Hebekissen befreit werden. Parallel dazu fand die Erkundung des Stoffes statt. Diese ergab, dass es sich um einen flüssigen und brennbaren Stoff handelte, welcher reizende Gase freisetzt. Daher wurde auch eine Dekontaminationsdusche aufgebaut und Kameraden rüsteten sich mit luft- und wasserdichten Chemikalienschutzanzügen aus, um anschließend den havarierten Container und das Medium zu sichern.
Daneben wurde ein dreiteiliger Löschangriff (Wasser, Schaum, Pulver) aufgebaut und ein Trupp ging zur Brandbekämpfung mit Löschschaum vor.
Zum Abschluss der Übung wurden alle eingesetzten Trupps dekontaminiert und die Übung, nach 40 intensiven Minuten, beendet.
Nachdem alles wieder zurückgebaut und auf den Fahrzeugen verlastet war, fand noch eine Nachbesprechung statt, um die Erfahrungen und Eindrücke dieser Übung für die Weiterentwicklung unseres Konzepts und der Einsatzabläufe zu nutzen.
Wir bedanken uns für die Übungsmöglichkeit bei der Abfall-Service Osterholz GmbH!
