
Ortbrandmeister Tilman Behrens konnte am 31. Januar im Rathaussaal knapp 60 aktive Mitglieder sowie Mitglieder der Altersabteilung zur Jahreshauptversammlung begrüßen. Als Gäste waren Klaus Sass (stellv. Bürgermeister), Jan Hinken (Kreisbrandmeister) sowie der stellv. Stadtbrandmeister Michael Dirschauer der Einladung gefolgt.
Einsatzgeschehen
Das Einsatzvolumen in 2024 befand sich mit 209 Einsätzen knapp auf dem Niveau des Vorjahres (214) und zeigt nach wie vor eine steigende Tendenz (2020: 156). Die Einsätze der 71 Aktiven gliederten sich in 45 Brandeinsätze, 118 Hilfeleistungen und 46 Fehlalarme. Letztere sind im Vergleich zum Vorjahr leider ebenfalls erneut angestiegen.
Zu den herausfordernden Einsatzlagen zählten ein Kellerbrand in der Drosselstraße, der Großbrand einer Scheune am Garlstedter Kirchweg, ein Kellerbrand mit Massenanfall an Verletzten in der Mozartstrasse und ein Scheunenbrand in Heilshorn. Allein diese Einsätze fanden in den ersten sechs Wochen des Jahres statt. Weitere nennenswerte Brandereignisse im Laufe des Jahres waren der Brand im Dachgeschoss eines Einfamilienhauses in der Blumenthaler Straße, der Brand von Dämmmaterial auf dem Dach eines Neubaus, ein Scheunenbrand in Ohlenstedt sowie das Feuer im Dachgeschoss eines Einfamilienhauses in Sandhausen.
Im Bereich der Hilfeleistungen wurden die Einsatzkräfte insbesondere im September in Hülseberg gefordert, als eine schwer verletze Person aus einem Maishäcksler befreit werden musste. Auch der frontale Zusammenstoß eines Pkws mit einem Linienbus im Oktober in Sandhausen beschäftigte die Einsatzkräfte.
Die Drehleiter rückte im vergangenen Jahr 60-mal aus – bei vielen Gelegenheiten auch zur Unterstützung in anderen Gemeinden.
Vor dem Hintergrund dieser Beispiele aus dem insgesamt sehr anspruchsvollen Einsatzgeschehen sprach der Ortsbrandmeister seinen Dank an alle Kameraden aus: „Die Stadt Osterholz-Scharmbeck kann stolz sein, eine so gut aufgestellte, ausgebildete und motivierte Feuerwehr zu haben.“, so Tilman Behrens.
Dienstbetrieb
Neben diversen Sitzungen, Besprechungen und Ähnlichem wurden 70 Ausbildungsdienste durchgeführt. Insgesamt fielen allein bei der Einsatzabteilung über 7.500 geleistete Stunden an, davon über 4.100 für Einsätze, der Rest für Aus und Weiterbildung.
Neben einem Dank für die geleistete Arbeit an alle Kameraden sowie insbesondere an seine Stellvertreter und dem Ortskommando, adressierte der Ortsbrandmeister auch die Verwaltung: Sowohl mit dem Ordnungsamt wie auch mit dem neuen 1. Stadtrat habe sich eine angenehme Zusammenarbeit entwickelt. Als Beispiel erwähnte der Ortsbrandmeister die notwendigen Abstimmungen rund um die Umstationierung des Rüstwagens von der Feuerwehrtechnischen Zentrale zur Heimstraße. Dieses Spezialfahrzeug wird seit Anfang Dezember intensiv beübt und aktiv in den Fuhrpark integriert.
Tilman Behrens erwähnte aber auch Optimierungsbedarf: So ist das Thema der Ölspuren nach wie vor ungeklärt und auch die Genehmigung für Umbauten im Feuerwehrhaus ist seit mehreren Jahren anhängig. Im Bereich Persönliche Schutzausrüstung wünscht sich der Ortsbrandmeister nachhaltige Verbesserungen – der aktuelle Bestand erlaubt nur wenig Flexibilität im Falle zeitnah aufeinander folgender Brandereignisse.
Die Verantwortlichen von Jugend- und Kinderfeuerwehr sowie der Altersabteilung berichteten von ihren diversen Programmpunkten und Veranstaltungen im Jahr 2024: So nahmen die 22 Mitglieder der Jugendfeuerwehr beispielsweise an einer Reihe von besonderen Übungsdiensten wie einer „Personensuche“ oder Arbeiten an offenem Gewässer sowie am Bundeswettbewerb und dem Stadtpokalwettbewerb teil. Besonders für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung mit der Ortsfeuerwehr Pennigbüttel im Rahmen der Jugendarbeit bedankte sich der stellv. Jugendfeuerwehrwart Sebastian Röhrs. Mit 22 Kindern ist die Kinderfeuerwehr im Jahr 2024 gut frequentiert gewesen. Insbesondere der Besuch bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale und die Teilnahme beim Stadtzeltlager waren für die Kinder besondere Höhepunkte, so Kinderfeuerwehrwartin Yvonne Dommaschke. Auch die Altersabteilung war wie gewohnt sehr aktiv. Ihr Vertreter Wilfried Teetz berichtet scherzhaft vom „Stress“ der 18 Mann starken Gruppe, die in 2024 eine Vielzahl von Termin hatte.
Wahlen
Neu wurde erstmalig die Position eines zweiten stellvertretenden Ortsbrandmeisters gewählt. Diese Position wurde geschaffen, um den steigenden administrativen Anforderungen an die Führung der Feuerwehr Rechnung zu tragen.
In Funktionen gewählt bzw. darin bestätigt wurden: Cüneyt Yumusak (2. stellv. Ortsbrandmeister), Carsten Bredemeier (Zugführer), Lars Howald (stellv. Zugführer), Marcel Dommaschke und Dennis Schendel (Gruppenführer), Thomas Meyer (Gerätewart), Niklas Schilling (Jugendfeuerwehrwart), Sebastian Röhrs (stellv. Jugendfeuerwehrwart) und Tom Diegner (Kassenprüfer)
Ehrungen
Für langjährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr wurden geehrt: Melissa Grotheer, Kevin Skolny und Jannik Soltner (10 Jahre), Dennis Vogel und Markus Wendelken (25 Jahre), Marcus Schilling (40 Jahre), Torsten Bleich (50 Jahre), Horst Schilling (60 Jahre).
Beförderungen
Befördert wurden: Daniel Hartmann, Jason Raschke, Arved Walpuski und Josephine Wulf (Feuerwehrmann/Feuerwehrfrau), Timm Freund, Kay Katenkamp, Majanka Recht, Jannik Soltner und Erich Steer (Oberfeuerwehrmann/Oberfeuerwehrfrau), Thimon Chuttek, Mailo Gruner und Hendrik Schumacher (Hauptfeuerwehrmann), Sascha Gerkens und Niklas Schilling (Löschmeister), Carsten Bredemeier (Oberlöschmeister), Cüneyt Yumusak (Brandmeister).
Verabschiedungen und Übertritte in die Altersabteilung
Mit Dank für Ihre Arbeit wurden aus Ihren Funktionen verabschiedet: Torsten Diegner (Jugendfeuerwehrwart), Isabell Heese und Tim Sobottka (Gruppenführer). In die Altersabteilung traten Horst Schierholz und Detlef Kirmes über.
Neuaufnahmen und Übertritte aus der Jugendfeuerwehr
Aus der Jugendfeuerwehr wechselten Mica Lion Michalski und Thies Tietjen in die Einsatzabteilung. Zudem konnten im Jahr 2024 mit Tjark Chuttek, Marcel Dommaschke, Juliana Geestmann, Mailo Gruner und Kim-Benjamin Lüttkemeier fünf Neuzugänge bei den Aktiven begrüßt werden.
Grußworte der Gäste
Klaus Sass überbrachte Dank und Grüße im Namen des Rathauses. „Warum riskiert man eigentlich sein Leben?“ Fragte der stellv. Bürgermeister, „warum eilt der eine in seiner Freizeit zu Hilfe – während der andere in seinem Leben immer nur um Hilfe ruft?“ Sass betonte vor dieser Fragestellung die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit und lenkte den Blick darauf, wie gut dies bei der Feuerwehr in Osterholz-Scharmbeck gelebt wird. „Es kommt Euch nicht auf Ruhm und Anerkennung an, und es ist etwas ganz Tolles, was hier geleistet wird“. Vor dem Hintergrund des erwähnten Optimierungspotenziales in der einen oder anderen Angelegenheit betonte er das Bestreben von Stadt und Verwaltung, alles zu tun, um den Brandschutz sicherzustellen, bat aber auch um Verständnis für begrenzte Mittel und die benötigte Zeit hierfür.
Michael Dirschauer bedanke sich in seinen Grußworten für den gezeigten Einsatz und das Engagement – nicht nur für die eigene Ortsfeuerwehr, sondern auch bei der Unterstützung anderer Ortsfeuerwehren und der gesamten Stadtfeuerwehr. Einen besonderen Dank richtete der stellv. Stadtbrandmeister zudem an die Verantwortlichen von Kinder- und Jugendfeuerwehren für ihre wichtige Nachwuchsarbeit.
Jan Hinken dankte insbesondere für die Arbeit, die auch außerhalb der Ortsfeuerwehr geleistet wird. Er betonte das Engagement, das eine Reihe von Kameraden in den Sonderfunktionen der Kreisfeuerwehr, wie beispielsweise der Kreisausbildung oder dem PSNV-E Team wahrgenommen werden. Die Stationierung des Rüstwagens bezeichnete er als „gut und richtig“ und dankte insbesondere für die in den letzten Wochen bereits intensiv absolvierte Sonderausbildung der Gruppe, die dieses Spezialfahrzeug überörtlich in den Einsatz bringt. Abschließend nahm der Kreisbrandmeister das angesprochene Thema der Bedarfe für die persönliche Schutzausrüstung auf. Basierend auf dem hohen Einsatzvolumen in Osterholz-Scharmbeck und dem Umstand, dass die PSA vor nunmehr sieben Jahren eingeführt worden ist, rechnete er vor, dass die Kleidung inzwischen statistisch 700mal getragen worden ist. „Wenn wir solch einen Job machen, müssen wir eine entsprechende Ausrüstung haben, die den Sicherheitsanforderungen genügt. Wenn wir nicht richtig ausgerüstet sind, kann keiner diesen Job richtig machen, weder aus der Verwaltung noch aus der Feuerwehr“ mahnte Hinken.
Nach den letzten Punkten der Tagesordnung endete die Jahreshauptversammlung nach vier Stunden.