Alarmübung Gefahrstoffunfall

Betriebsunfall – 2 verletzte Personen“, mit diesem Stichwort wurden die Ortsfeuerwehrwehren Heilshorn, Scharmbeckstotel und Garlstedt sowie das DRK aus Hambergen zu der Firma RITAG im Industriepark Heilshorn alarmiert.

Eintreffen

Die ersteintreffenden Einsatzkräfte wurden direkt von einem Mitarbeiter in die Lage eingewiesen. „Bei Verladearbeiten kam es zu einem Unfall, Fässer sind dabei umgefallen und es laufen Flüssigkeiten aus.“  Da nicht genau gesagt werden konnte, was für Flüssigkeiten ausliefen und von weitem leichter „Nebel“ wahrnehmbar war, wurde die Lage als Gefahrstoffunfall behandelt.

Ein Trupp unter schweren Atemschutz wurde zur Erkundung vorgeschickt. Zeitgleich wurde die GAMS-Regel (Gefahr erkennen – Absperren – Menschenrettung – Spezialkräfte alarmieren) angewendet. Somit wurde die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt, die Gefahrenzone gekennzeichnet und zeitgleich eine Sofort – Dekon aufgebaut. Weitere Einsatzkräfte erkundeten abseits der Gefahrenzone das Firmengelände und evakuierten die Mitarbeiter, die sich noch im Gebäude befanden, über den Haupteingang.

Lagemeldung Atemschutztrupp

Der Atemschutztrupp gab über Funk die erste Lagemeldung an den Einsatzleiter. „Aus einem liegenden Fass tritt nicht identifizierbare Flüssigkeit aus, eine verletzte Person mit Verätzungen an den Händen vorgefunden, eine weitere Person unter einen umgestürzten IBC – Tank eingeklemmt.“ Die erste verletzte Person wurde zu der Dekontamination gebracht und anschließend an den Rettungsdienst übergeben. Ebenso wurde die eingeklemmte Person (dargestellt durch einen Dummy) betreut.

Weitere Atemschutztrupps im Einsatz

Zwei weitere Trupps unter Atemschutz wurden in den Gefahrenbereich entsandt. Ein Trupp ging mit einem C-Rohr vor, um die Vernebelung an dem Transporter niederzuschlagen. Der zweite Trupp ging mit Gerätschaften in Form von Verbaumaterial und Hebekissen zu der eingeklemmten Person vor. Nachdem der IBC – Tank gesichert wurde, konnte mit der Befreiung der Person begonnen werden. Währenddessen drohte der auslaufende Gefahrstoff in einen angrenzenden Wassergraben zu laufen. Da der Atemschutztrupp die Aufgabe, den Nebel zu unterdrücken, erfolgreich beendet hatte, konnte dieser mittels Schachtabdeckung und Plane das Eindringen in den Wassergraben verhindern. Anschließend stellte sich heraus, dass das umgekippte Fass mit (dargestellten) Kühlmittel befüllt war. Somit konnte es per Hand aufgestellt werden und ein weiteres Auslaufen unterbunden werden.

Befreiung der eingeklemmten Person

Mittels Druckluft Hebekissen wurde nach und nach der IBC – Tank angehoben. Während dieses Vorgangs wurde festgestellt, dass auch dieser Tank Flüssigkeit verlor. Einen Blick auf das Piktogramm ergab, dass es sich um (dargestellt) Flüssigdünger handelte. Dieser hat eine ätzende sowie giftige Eigenschaft. Umgehend wurde mit der Befreiung fortgefahren. Der erste Atemschutztrupp musste derweil den Gefahrenbereich verlassen und wurde in der Sofort – Dekon dekontaminiert. Nachdem die eingeklemmte Person befreit worden war, wurde diese mittels einer Trage zu der Sofort – Dekon gebracht und nach der Dekontamination dem Rettungsdienst übergeben.

Anschließend wurde der auslaufende IBC – Tank von den beiden Atemschutztrupps mithilfe eines Gabelstaplers soweit aufgestellt und gesichert, dass keine Flüssigkeit mehr austreten konnte und keine Gefahr mehr bestand.

Nachdem auch die beiden Atemschutztrupps dekontaminiert wurden, konnte die Übung für beendet erklärt werden, alle Materialien zurückgebaut und wieder auf die Fahrzeuge verladen werden.

Nachbesprechung

Anschließend wurde eine gemeinsame Nachbesprechung durchgeführt. Die Firma RITAG stellte den Einsatzkräften noch eine Verpflegung zur Verfügung.

Die Ortsfeuerwehr Heilshorn bedankt sich bei allen Einsatzkräften für die reibungslose und erfolgreiche Abarbeitung der Übung, bei der DRK – Bereitschaft Hambergen für die Unterstützung und Teilnahme, bei der Firma RITAG für die gemeinsame Durchführung und Unterstützung der Übung und die reichhaltige Verpflegung, sowie bei Rene Lange für die Begleitung mit der Kamera und allen weiteren Beteiligten.