Atemschutzworkshop

Mitte November erregten eine Reihe von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr und jede Menge Atemschutzgeräteträger mitten in der Innenstadt von Osterholz-Scharmbeck einige Aufmerksamkeit. Glücklicherweise war dies keinem größeren Einsatzszenario, sondern einem ganz besonderen Übungstag geschuldet. Unter Leitung von Carsten Gloystein, Atemschutzwart der Stadtfeuerwehr, konnte einer Reihe von Teilnehmern aus den zehn Ortsfeuerwehren ein sogenannter Atemschutzworkshop angeboten werden. „Der besondere Nutzen dieses Trainings liegt darin, das es gezielt für diese taktisch wichtigen Einsatzkräfte abgestimmt ist“, erklärt Carsten Gloystein.

Und so gab es für die Teilnehmer verschiedene Stationen zu absolvieren. Neben viel Theorie am Vorabend im Feuerwehrhaus, standen am Samstag in der Praxis beispielsweise die Handhabung von Fluchthauben und die Besonderheiten der Spezialausrüstung genauso auf dem Programm wie das effiziente Schlauch- und Türmanagement. Gerade bei Letzterem gibt es eine Reihe einsatztechnischer Möglichkeiten, die den Teilnehmern ausführlich verdeutlich wurden. Auch die optimale Nutzung sogenannter Rauchvorhänge (um die Ausbreitung des Brandrauches zwischen den Wohnräumen zu vermeiden) wurden trainiert.

Zum Thema Rauch war ebenfalls die sogenannte „taktische Ventilation“ eine Ausbildungsstation. Hier werden Rauch und Hitze gezielt aus einem Gebäude verdrängt, um die Sicht zur Menschenrettung und Brandbekämpfung zu erleichtern, Rauch durch Atemluft zu verdrängen und die Temperatur im Brandobjekt zu senken.  Der Feuerwehr standen für die praktischen Übungen zwei leer stehende Abbruchgebäude im Bereich „Hinter der Kirche“ zur Verfügung, in denen die Einsatzkräfte auch mit Wasser arbeiten konnten. „Solche Objekte sind optimal, um zu trainieren“, so Carsten Gloystein, „wir sind froh, die Gelegenheit hierfür zu haben“. Die Atemschutztrupps mussten unter fachkundiger Aufsicht der Ausbilder, die in dem völlig vernebelten Haus versteckten Übungspuppen finden und retten. Aber auch der Eigenschutz wurde geübt – die richtige Vorgehensweise beim sogenannten Atemschutzunfall, also die Notlage eigener Kräfte, war ebenfalls Bestandteil der Ausbildung.

Insgesamt ein anspruchsvoller Übungstag für die Teilnehmer, die am Ende des Tages erschöpft, aber zufrieden waren. Ebenfalls zufrieden waren Stadtbrandmeister Jörg Bernsdorf und sein Stellvertreter Michael Dirschauer, die den Tag vor Ort begleiteten. „Wir sind sehr froh, dass auch dieses wichtige Training nach langer Pause wieder angeboten werden konnte“, so Bernsdorf.