Ortsfeuerwehr Osterholz-Scharmbeck / Jahreshauptversammlung 2020

Bürgermeister, Kreisbrandmeister, stellv. Stadtbrandmeister und Ortsbrandmeister mit allen Geehrten, Beförderten, Gewählten und neuen Mitgliedern

Corona-bedingt mit mehreren Monaten Verspätung, fand am 04. September 2021 die Jahreshauptversammlung 2020 der Freiwilligen Feuerwehr Osterholz-Scharmbeck statt. Um den Hygienevorschriften zu entsprechen, wurde hierfür erstmals die Fahrzeughalle als Veranstaltungsraum genutzt. Ortsbrandmeister Olav Heese begrüßte als Gäste Bürgermeister Torsten Rohde, Kreisbrandmeister Jan Hinken sowie den stellvertretenden Stadtbrandmeister Michael Dirschauer.

Jahresrückblick 2020

Ortsbrandmeister Olav Heese berichtete in seinem Rückblick 2020 von 156 Einsätzen für die Ortsfeuerwehr Osterholz-Scharmbeck. 38 Brandeinsätze, 74 Hilfeleistungen und 43 Fehlalarme sorgten für ein Einsatzvolumen auf dem Niveau des Vorjahres. Das Einsatzjahr begann mit fünf Einsätzen in der Silvesternacht, von denen ein Garagenbrand größeres Schadenspotenzial hatte. Im Anschluss an einen Lagerhallenbrand im März in Pennigbüttel, wurde bei einem Kameraden das Coronavirus festgestellt. Für diejenigen, die direkten Kontakt mit dem Infizierten hatten, wurde für zwei Wochen eine Quarantäne angeordnet, zum Glück hatte sich kein weiterer Anwesender infiziert. Weitere erwähnenswerte Brandeinsätze des Berichtsjahres waren der Brand eines Kinderzimmers in der Drosselstraße, ein Gebäudebrand in einer Waldlage in Ohlenstedt, ein ausgedehnter Dachstuhlbrand in Scharmbeckstotel, ein Kellerbrand mit „Menschleben in Gefahr“ in der Hohetorstraße (hier wurden 20 Personen durch die Feuerwehr gerettet), sowie ein Garagenbrand in der Karlstraße, bei dem ein Boot in Brand geriet. Emotional belastend für die eingesetzten Kräfte waren ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei Toten in Westerbeck, die erfolglose Suche eines vermissten und letztendlich verstorbenen Schwimmers in den Ohlenstedter Quellseen sowie die Bergung einer leblosen Person in einem Teich in der Marktweide. Mehrfach wurde im Berichtsjahr die Drehleiter zur Unterstützung in Nachbargemeinden alarmiert, exemplarisch seien hier der Brand eines Pflegeheimes in Ritterhude oder auch eine Höhenrettung in der Gemeinde Schwanewede genannt. Die restlichen Einsätze setzen sich aus einer Vielzahl kleinerer Alarmierungen zusammen. Von Türnotöffnungen über automatische Brandmeldeanlagen bis zu Ölspuren. Kuriosester Einsatz war sicherlich an Heiligabend die Befreiung eines Kleinkindes aus einem widerspenstigen Elektroauto.

Obwohl die Einschränkungen durch Corona erheblich waren, konnten in einem gewissen Rahmen Ausbildungsdienste, Arbeitsdienste, Führungsausbildung und Kommandositzungen durchgeführt werden.  Olav Heese bedankte sich ausdrücklich bei den Diensthabenden für die gute Vorbereitung und Ausführung der Ausbildungsdienste sowie bei der ganzen Mannschaft für die vorbildliche Umsetzung der Corona Regeln, was in der Erhaltung der Einsatzbereitschaft resultierte: „Euch allen meinen besonderen Dank, dass Ihr bereit seid, auch die immer schwieriger werdenden Anforderungen und Aufgaben, die an die Feuerwehr gestellt werden, mitzugehen – hierfür mein ganz besonderer Respekt. Ich bin mir sicher, dass wir auf einem guten Weg sind. Es werden weitere Veränderungen nötig sein, um die Feuerwehr für die Zukunft aufzustellen, das alles können wir aber nur gemeinsam bewältigen.“ Abschließend lenkte der Ortsbrandmeister den Blick auf die beiden Bereiche, in denen mit seinen Worten „das Nachwuchsfundament für die Einsatzabteilung geschaffen wird“: In der Jugendfeuerwehr wird großartige Arbeit geleistet und auch die neu gegründete Kinderfeuerwehr trägt ihren Teil hierzu bei. Ein besonderer Dank ging an die Altersabteilung. Deren Unterstützung entlastet die Einsatzabteilung sehr und zeigt das sie nach wie vor ein vitaler Teil der Feuerwehr ist.

Wie die Betreuer der Jugendfeuerwehr in ihrem Bericht ausführten, konnten die 16 Mitglieder zu Beginn des Jahres 2020 noch ihren geplanten Dienst durchführen. So fand im Februar eine Besichtigung der Wache 5 der Berufsfeuerwehr Bremen statt. Die sich entwickelnde Pandemielage sorgte dann jedoch nicht nur für eine Unterbrechung der Vorbereitungen auf die Jugendflamme 1, sondern für den gesamten Jugendfeuerwehrdienst bis September. Eine Wiederaufnahme des Dienstes unter strengen Hygienevorschriften konnte nur bis Anfang Oktober aufrechterhalten werden. Danach erfolgte erneut die weitere Einstellung, bis zum Ende des Jahres. Die Betreuer der Jugendfeuerwehr bedankten sich bei Eltern und Jugendlichen für die Geduld und den gezeigten Zusammenhalt in dieser schwierigen Zeit.

Wilfried Teetz fasste die Aktivitäten der Altersabteilung zusammen. Zu Beginn des Jahres 2020 konnten sich deren Mitglieder noch aktiv bei verschiedenen Gelegenheiten einbringen. Umfangreiche Renovierungsarbeiten an zwei Räumen im Feuerwehrhaus, die unter anderem von der Kinderfeuerwehr genutzt werden sollen, wurden durch die Altersabteilung durchgeführt. Kurz danach brachte auch hier die Pandemielage die Aktivitäten komplett zum Erliegen. Alle für das restliche Jahr 2020 geplanten Aktivitäten und Jubiläen, unter diesen auch das 50-jährige Bestehen der Altersabteilung wurden abgesagt.

 

Ehrungen, Beförderungen und Wahlen

Neben dem Rückblick auf das Jahr 2020 standen auch diverse Ehrungen, Beförderungen und Wahlen ebenfalls auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung:

Für 25 Jahre aktiver Dienst in der Feuerwehr wurden Marius Blume und Peter Oerding geehrt. Heiko Bartsch und Oliver Chuttek erhielten die Anerkennung durch den Bürgermeister für 40 Jahre aktiven Dienst. Ein Novum in der Geschichte der Stadtfeuerwehr stellte die besondere Ehrung von Heinz Vogel dar. 50 Jahre ist er bereits im aktiven Dienst – eine Besonderheit, die von den anwesenden Offiziellen besonders gelobt wurde.

Befördert wurden: Olaf Dupick (Feuerwehrmann), Nick Wolter und Thomas Kaemmerer (Oberfeuerwehrmann), Thomas Meyer und Tobias Schmidt (Erster Hauptfeuerwehrmann), sowie Cüneyt Yumusak und Lars Howald (Löschmeister).

In neue Funktionen wurden einstimmig gewählt: Sascha Gerkens (Gruppenführer), Tim Elksnat (Sicherheitsbeauftragter) und Judith Müller (Kassenprüferin).

Besonders freute sich Ortsbrandmeister Olav Heese, im Berichtsjahr insgesamt zehn neue Miglieder in der Einsatzabteilung begrüßen zu dürfen. Aus der Jugendfeuerwehr wechselten Timm Freund, Jakob Mackenberg, Judith Müller und Jannik Soltner in den aktiven Dienst. Als Quereinsteiger, bzw. von anderen Feuerwehren wurden Melissa Grotheer, Rene Heckert, Kay Katenkamp, Jaqueline Oehlkers, Tobias Schmidt und Nick Wolter aufgenommen.

 

Grußworte der Gäste

Bürgermeister Torsten Rohde lobte in seiner Rede die Professionalität und den guten Ausbildungsstand der Feuerwehr. „Ich bin heilfroh, dass wir hier so eine tolle Feuerwehr haben“, so Rohde. In diesem Kontext nahm er auch Bezug auf die Vorkommnisse in der Silvesternacht und bekräftigte das Angriffe auf Rettungskräfte ein No-Go sind. Für solche Vorkommnisse habe er null Toleranz. Besonderes Lob verdiene die Feuerwehr insbesondere für die Sicherstellung des Brandschutzes während der Sondersituation in der Pandemie, dies könne nicht hoch genug gelobt werden. Im Bereich Finanzen gab es ein klares Bekenntnis des Stadtoberhauptes: „Feuerwehr muss gut ausgestattet sein“.

Der stellvertretende Stadtbrandmeister Michael Dirschauer bedankte sich in seinen Grußworten für die Leistung im vergangenen Jahr und betonte seinen höchsten Respekt für den zeitlichen Aufwand und die Einsatzdichte der Ortsfeuerwehr „Ich möchte mit Euch nicht tauschen“, so der stellv. Stadtbrandmeister.

Auch Kreisbrandmeister Jan Hinken betonte die besondere Belastung während der Corona-Lage und bedankte sich ausdrücklich für die Leistung in dieser Zeit. Im Hinblick auf die steigenden Mitgliederzahlen in der Ortsfeuerwehr betonte er insbesondere die Bedeutung der guten Öffentlichkeitsarbeit, die auf den verschiedensten Kanälen eine Strahlwirkung nach außen habe und zunehmend Menschen motiviert, als Quereinsteiger der Feuerwehr beizutreten. Gute Öffentlichkeitsarbeit sei aber Teamarbeit, so Hinken, und eine Aufgabe, die von allen Feuerwehrmitgliedern gemeinsam geleistet wird. Abschließend erinnerte Hinken an die Werte der Freiwilligkeit „Feuerwehr gibt uns immer etwas zurück. Und das Gemeinschaftsgefühl, Menschen in Not zu helfen, kann uns sonst kein anderer geben“.

 

Lagebericht

Abschließend gab Ortsbrandmeister Olav Heese seinen Blick auf die aktuelle Lage der Ortsfeuerwehr. Besonders stolz sei er darauf, dass sich die Mitgliederzahlen -gegen den sonstigen Trend- immer weiter nach oben entwickeln. Derzeit ist die Ortsfeuerwehr Osterholz-Scharmbeck bei 76 aktiven Mitgliedern, ein bisheriger Höchststand. Einen Indikator hierfür sieht Heese in der guten Integration der neuen Mitglieder durch die bestehende Mannschaft. „Ihr gebt den Neuen das Gefühl dazu zugehören“ so der Dank an die Feuerwehrmitglieder. Die Mannschaftsstärke bringt allerdings auch logistische Herausforderungen mit sich, betonte Heese in Richtung des Bürgermeisters. „Wir platzen aus allen Nähten. Mittelfristig müssen sich Verwaltung und Wehrführung zusammensetzen und planen, wie man gemeinsam die Zukunft der Ortsfeuerwehr gestalten kann. Auch das kontinuierliche Wachstum der Stadt z.B. in Westerbeck und Buschhausen, sorge dafür das vom Standort in der Heimstraße in absehbarer Zeit die vereinbarten Hilfsfristen nicht mehr eingehalten werden können. „Der im nächsten Jahr zu aktualisierende Feuerwehrbedarfsplan wird dies deutlich machen“, so der Ortsbrandmeister, „wir müssen uns sehr konkret überlegen, wie wir uns diesbezüglich aufstellen wollen.“

Erfreuliches war im Bereich der Fahrzeuge zu berichten: Der lang erwartete Einsatzleitwagen wird nun ausgebaut und soll Anfang November 2021 in Dienst gehen. Und auch der in viel Eigenarbeit hergerichtete gespendete, Mannschaftstransportwagen ist inzwischen in den Fuhrpark aufgenommen und wird quer durch alle Abteilungen intensiv genutzt.

 

Nachdem es keine weiteren Wortmeldungen gab, wurde die Veranstaltung um 20:11 geschlossen.