Will man eine Feuerwehrfrau oder ein Feuerwehrmann in Niedersachsen werden, muss man Lehrgänge und Prüfungen ablegen, die in der Feuerwehr-Dienstvorschrift 2 (FwDV2) vorgeschrieben sind.
Angefangen mit der Truppmannausbildung Teil 1 wird der Grundstein für die „Karriere“ im Ehrenamt der Freiwilligen Feuerwehr gelegt. Hat man diese Ausbildung an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Pennigbüttel nach 70 Stunden und einer Abschlussprüfung geschafft, können weiterführende Lehrgänge, wie zum Beispiel der Sprechfunker- und Atemschutzgeräteträger-Lehrgang, besucht werden. Ergänzend ist nach „Ausbildungsverordnung“ eine Truppmannausbildung Teil 2 (TM 2) innerhalb von 2 Jahren mit einem Umfang von 80 Unterrichtsstunden in der eigenen Ortsfeuerwehr durchzuführen.
Da die Ausbildung aber alle 10 Ortsfeuerwehren in der Stadt Osterholz-Scharmbeck betrifft, wurde nun ein kooperatives System eingeführt. Jede der 10 Ortsfeuerwehren ist alle zwei Jahre für die Durchführung von einem Dienst mit den vorgegebenen Ausbildungsinhalten verantwortlich. Alle Kandidaten der TM 2 Ausbildung lernen so nicht nur die Arbeitsweise und Ausbildung am eigenen Standort kennen, sondern auch die Gegebenheiten der anderen Ortsfeuerwehren. Dies stärkt nicht nur eine gleichwertige Ausbildung aller aktiven Mitglieder im Stadtgebiet, sondern auch den persönlichen Kontakt und eine verbesserte Zusammenarbeit der nächsten Generationen.
Gastgeber für die Auftaktveranstaltung des neuen Ausbildungskonzeptes war am 29. April die Ortsfeuerwehr Garlstedt. Unter der Überschrift “einfache technische Hilfeleistung” wurden in kleinen Teams verschiedene Stationen absolviert. Neben einer vertiefenden Einweisung in Einsatzmittel wie Stromgeneratoren, Scheinwerfern und Tauchpumpen ging es auch um effiziente Methoden bei Verkehrsunfällen. Tipps und Ideen rund um den Einsatz von verschiedenen Zug- und Lastsystemen sowie das Überwinden von Hindernissen rundeten das Programm inhaltlich ab. Als besonders hilfreich wurden von den Teilnehmern bei der anschließenden Nachbereitung bewertet, das die Übungen mit regulären Ausrüstungsgegenständen zu bewältigen waren. Somit sind die Inhalte nützlich und anwendbar, ganz gleich über welche Ausstattung die einzelnen Feuerwehren verfügen.